Strom selbst erzeugen mit einem Balkonkraftwerk

Wegen steigender Strompreise setzen immer mehr Haushalte auf Solaranlagen. Doch nicht überall kann eine PV-Anlage installiert werden. Entweder fehlen geeignete Wand- und Dachflächen, oder die Mieter erhalten nicht die Zustimmung des Vermieters. In einem solchen Fall ist ein Balkonkraftwerk eine gute Alternative. Es ist günstig in der Anschaffung und beansprucht wenig Platz. Ein Balkonkraftwerk kann man ohne die Zustimmung des Vermieters anbringen und nutzen.

Die kompakten Anlagen liefern in Abhängigkeit vom Modell zwischen 300 und 600 Watt Leistung. Der erzeugte Strom wird ganz einfach über eine Steckdose ins Hausnetz eingespeist. Mit einem Balkonkraftwerk spart man Geld und schont zugleich Klima und Umwelt. Hier erhalten Sie mehr Informationen über die Funktionsweise und die Einsatzmöglichkeiten von Balkonkraftwerken.

1. Wie funktioniert ein Balkonkraftwerk?

Die kleinen PV-Anlagen setzen sich im Normalfall aus einem oder zwei Modulen zusammen. Sie erzeugen durchschnittlich eine Leistung von 300 bis 600 Watt. Balkonkraftwerke nutzen einen Wechselrichter, mit dem sie Gleichstrom in Wechselstrom verwandeln. So kann der gewonnene Strom auch für handelsübliche Elektrogeräte genutzt werden, wie Fön, Kühlschrank, Herd, Spülmaschine oder Fernseher. Angeschlossen werden Balkonkraftwerke ganz einfach über ein Netzkabel. Dafür nutzen Sie eine Steckdose in der Wohnung, auf der Terrasse oder auf dem Balkon. So einfach wird das Modul mit dem Hausnetz gekoppelt, und der Strom versorgt unmittelbar die elektrischen Geräte.

2. Eine Mini-PV-Anlage spart Strom ein

Sobald das Balkonkraftwerk in Betrieb ist, sparen Sie Strom. Das wird mit dem Hausstrom verrechnet, indem der Stromzähler langsamer läuft. Geräte, die aktuell in Betrieb sind, ziehen die benötigte Energie aus dem Balkonkraftwerk, so dass weniger Strom aus dem Netz verbraucht wird. Wenn eine starke Sonneneinstrahlung herrscht, produziert die Mini-PV-Anlage sogar mehr Energie als im Haushalt benötigt wird. Dann fließt der überschüssige Strom in das öffentliche Stromnetz. Mit einem Balkonkraftwerk kann man die folgenden Haushaltsgeräte sparsam betreiben:

  • Kühlschrank
  • Gefrierschrank
  • Fernseher
  • Computer
  • Router
  • Fön
  • Geschirrspüler
  • Waschmaschine
  • Staubsauger

3. Wie montiert man ein Balkonkraftwerk?

Eine Mini-PV-Anlage ist nicht aufwändig und kompliziert anzubringen. Sie kann an vielen verschiedenen Stellen installiert werden. Neben einer Dachfläche kommen ein Balkon und eine Hauswand in Frage. Auch eine Terrasse und ein Flachdach sind geeignete Orte, wenn sie der Sonne zugewandt sind. Für die Anbringung werden spezielle Halterungen verwendet, in die das Balkonkraftwerk sicher eingehängt wird. Am effektivsten ist die Montage auf dem Bach. Doch auch an anderen Stellen produziert die PV-Anlage genug Strom, um den akuten Bedarf im Haushalt zu decken. Die folgenden Anbringungsorte kommen in Betracht:

  • Balkon
  • Terrasse
  • Hausfassade
  • Garage
  • Carport
  • Vordach

4. Wie viel Geld spare ich mit einem Balkonkraftwerk?

Durch ein Balkonkraftwerk können Sie im Schnitt 50 bis 100 Euro jährlich sparen. Mit leistungsstarken PV-Anlagen bis 600 Watt sparen Sie zwischen 100 und 200 Euro. Eine moderne Mini-PV-Anlage erzielt eine Einsparquote von 10 bis 20 Prozent. Je nach Modell und Nutzung sind die Kosten für ein Balkonkraftwerk innerhalb von acht bis 12 Jahren amortisiert. Bei steigenden Strompreisen gelangt man als Nutzer sogar schneller ins Plus.

5. Wofür braucht man einen Wechselrichter?

Um ein Balkonkraftwerk effizient nutzen zu können, benötigt man einen leistungsstarken Wechselrichter. Dieses Gerät wandelt den gewonnenen Strom in Wechselstrom um. So kann er ins Hausnetz eingespeist werden und steht für den Verbrauch mit herkömmlichen Elektrogeräten zur Verfügung. Die Leistung des Wechselrichters darf 600 Watt nicht überschreiten. Dieser Wert soll auf 800 Watt angehoben werden, da immer effizientere PV-Module auf den Markt kommen.

6. Die Leistung von Balkonkraftwerken

Die optimale Leistung holt man aus Balkonkraftwerken heraus, indem man sie strategisch günstig positioniert. Auch die Vorteile von einem Balkonkraftwerk mit Speicher sollten genutzt werden. Sie sollten so lange wie möglich dem Sonnenlicht ausgesetzt sein. Neben dem Standort kommt es auch auf die Neigung an. Die Mini-PV-Anlagen sollten eine schräge Stellung von 35 Grad aufweisen. Nutzt man einen 600-Watt-Wechselrichter erzielen die Anlagen eine Höchstleistung von 750 Watt. Damit man das ganze Jahr über eine gleichmäßige Stromausbeute hat, sollte die Nennleistung des Wechselrichters etwas darunter liegen. So lässt sich auch bei schlechtem Wetter und im Winter Solarstrom erzeugen.

7. Wie viel kostet ein Balkonkraftwerk?

Die Preise von Mini-Solaranlagen hängen von Leistung und Größe der Module ab. Es sind Modelle zwischen 400 und 1.000 Euro im Handel verfügbar. Nach Lieferengpässen während der Corona-Zeit sind die Preise etwas gesunken und die Lieferzeiten haben sich verkürzt. Zu beachten ist, dass auf Balkonkraftwerke keine Mehrwertsteuer erhoben wird, was den Kauf für viele Haushalte erschwinglich macht.

8. Was ist beim Kauf eines Balkonkraftwerks zu beachten?

Bei der Anschaffung einer Mini-PV-Anlage sollten Sie auf eine hohe Material- und Verarbeitungsqualität achten. Außerdem muss vorher geprüft werden, ob die PV-Module zum Aufstellungsort passen. Legen Sie sich gleichzeitig die passenden Montagevorrichtungen zu. Lassen Sie, wenn möglich, genug Platz, um die Anlage zu erweitern. In vielen Fällen können weitere Module hinzugefügt werden. Informieren Sie sich darüber, welchen Wechselrichter Sie benötigen und welche Leistung die Mini-PV-Anlage bringt. Beachten Sie außerdem Lieferzeiten und Herstellergarantie. Die Herstellergarantie beträgt bei hochwertigen Modellen 15 Jahre. Normalerweise bleiben die Module bis zu 30 Jahren intakt. Hier eine kompakte Checkliste:

  • Wattleistung
  • Material- und Verarbeitungsqualität
  • Wechselrichter
  • Montagevorrichtung
  • Vorbereitung des Aufstellungsorts
  • Herstellergarantie
  • Lieferzeiten
  • Versandkosten

9. Wartung und Pflege eines Balkonkraftwerks

Im Laufe der Zeit bildet sich auf der Oberfläche der Module eine Schicht aus Schmutz, Staub und Pollen. Dies mindert die Leistung. Deshalb sollten Sie die Mini-PV-Module in regelmäßigen Abständen reinigen. Es genügt ein Abwaschen mit Wasser und etwas Spülmittel. Auf keinen Fall sollten Sie Bürsten oder Scharfe Reinigungsmittel verwenden, weil diese das PV-Modul beschädigen können.

Der Autor David Reisner

Der Autor David Reisner beschäftigt sich mit den Themen Garten, Einrichtung, Wohnideen und aktuellen Inspirationen. In den Ratgebern auf meinwohnmagazin werden vom Betreiber David Reisner aktuelle Tipps umfassend und informativ dargestellt.

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