Wie funktioniert eine Infrarotheizung? – Vorteile

Die Entwicklung der Infrarotheizung lässt sich bis ins 19. Jahrhundert zurückverfolgen. Damals erforschte Friedrich Wilhelm Herschel (1738 bis 1822), ein deutsch-britischer Astronom und Komponist, die physikalischen Eigenschaften von Licht. Er fand dabei heraus, dass die Temperatur im Lichtspektrum neben dem Rot-Anteil höher ist. Dies war die Entdeckung der Infrarotstrahlung, die fortan hauptsächlich in der Medizin zur Anwendung kam – beispielsweise, um Verspannungen oder die Symptome von Rheuma zu lindern. Dass man sie auch sehr gut zum Heizen von Gebäuden nutzen kann, ist erst seit einigen Jahrzehnten bekannt.

Wie muss ich mir eine Infrarotheizung vorstellen?

Die herkömmlichen und relativ wuchtigen Heizkörper aus Metall kennt jeder. Sie sind optisch nicht unbedingt attraktiv und beanspruchen relativ viel Platz. Für eine Infrarotheizung werden hingegen nur ganz flache Paneele benötigt, die sich mit ihrer schlanken Optik harmonisch in jeden Raum integrieren. Sie bestehen aus Materialien mit besonders guter Speicherfähigkeit wie Keramik oder Stein. Die Paneele können an der Wand oder Decke befestigt werden und sind häufig auch als dekorative Bilder oder beheizte Spiegel erhältlich. Es gibt sogar Infrarot-Fußbodenheizungen, die in Matten oder Folien integriert sind und sich besonders für Laminat, Parkett oder spezielle Varianten auch für Fliesen eignen.

So funktioniert die Infrarotheizung

Die Installation einer Infrarotheizung ist unkompliziert: Sie wird meist einfach an eine handelsübliche Steckdose angeschlossen und wandelt elektrischen Strom direkt in Wärme um. Im Gegensatz zu klassischen Heizkörpern erwärmt sie nicht die Raumluft, sondern Oberflächen, Gegenstände und Körper. Vor der Installation sollte jedoch geprüft werden, ob das Stromnetz für die Leistung der Heizung geeignet ist. Hierbei kann ein Elektriker oder Heizungsfachbetrieb beraten.

Vergleich: Funktionsweise einer herkömmlichen Heizung vs. Infrarotheizung

Herkömmliche Heizung (Konvektion)

  • Erwärmt die Luft, die dann zirkuliert – oben ist es wärmer als unten.
  • Wärme verteilt sich ungleichmäßig.
  • Staub wird durch Luftzirkulation aufgewirbelt – problematisch für Allergiker.

Infrarotheizung (Strahlungswärme)

  • Paneele werden erhitzt (Wand bis zu 120 °C, Decke bis zu 200 °C).
  • Wärmestrahlung erwärmt direkt Oberflächen, Möbel und Menschen.
  • Gleichmäßige Wärmeverteilung bei richtiger Positionierung.
  • Schnelle Wärme – spürbar schon nach wenigen Minuten.

Vorteile einer Infrarotheizung

  • Schnelles Aufwärmen von Räumen ohne lange Vorheizzeiten.
  • Gleichmäßige Wärmeverteilung im Raum – auch in Bodennähe.
  • Wände, Decken und Böden bleiben trocken – kein Schimmelrisiko.
  • Kaum Staubaufwirbelung – ideal für Allergiker und Asthmatiker.
  • Einfache Montage und nahezu wartungsfrei.
  • Niedrige Anschaffungskosten im Vergleich zu anderen Heizsystemen.
  • Kaum Wärmeverluste in gut gedämmten Gebäuden.
  • Angenehme, sonnenähnliche Wärme ohne UV-Strahlung.
  • Integration in Smart-Home-Systeme möglich.

Nachteile einer Infrarotheizung

Da es sich um eine Elektroheizung handelt, hängen die Betriebskosten von den Strompreisen ab. Schwankende Preise wirken sich direkt auf die Heizkosten aus, und spezielle Stromtarife für Infrarotheizungen gibt es bislang nicht. Strom aus fossilen Quellen kann zudem eine höhere CO₂-Belastung verursachen – Ökostrom oder eine Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage können Abhilfe schaffen.

Eine Infrarotheizung  ( Tipp – wie funktioniert eine Infrarotheizung ) eignet sich außerdem nicht zur Erwärmung von Brauch- oder Trinkwasser. Zudem ist ihre Effizienz stark von der Positionierung der Paneele abhängig. In verwinkelten Räumen können „tote Winkel“ entstehen, wenn nicht ausreichend viele Paneele installiert werden.

Für wen eignet sich eine Infrarotheizung?

In schlecht isolierten Altbauten ist eine Infrarotheizung als alleiniges Heizsystem weniger geeignet – als Zusatzheizung kann sie jedoch sinnvoll sein. In gut gedämmten Gebäuden, kleinen oder selten genutzten Räumen sowie Tiny Houses kann sie eine effiziente Lösung sein. Auch für Allergiker ist sie vorteilhaft, da kein Staub aufgewirbelt wird. Eine Beratung durch einen Fachbetrieb ist vor der Installation empfehlenswert.

Worauf sollte ich beim Kauf einer Infrarotheizung achten?

Wichtig ist eine hohe Qualität: Achte auf ein TÜV-Siegel für Sicherheit und Funktionalität. Die Oberflächentemperatur bei Wandmodellen sollte über 60 °C liegen, um eine ausreichende Strahlungsleistung zu gewährleisten. Zudem sind ein Überhitzungsschutz und eine Wärmeisolierung auf der Rückseite essenziell, um Brandgefahr zu vermeiden und Wärmeverluste zu verhindern – besonders bei der Montage an Holzwänden.

Der Autor David Reisner

Der Autor David Reisner beschäftigt sich mit den Themen Garten, Einrichtung, Wohnideen und aktuellen Inspirationen. In den Ratgebern auf meinwohnmagazin werden vom Betreiber David Reisner aktuelle Tipps umfassend und informativ dargestellt.

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